DANKE, SATTY
Verabschiedung einer Germania-Legende
Welche Worte kann man finden, wenn jemand eine so große, fast unmessbare Leistung erbracht hat? Ist nicht jedes verlorene Wort „zu wenig“? Zu wenig Wertschätzung? Zu wenig Dankbarkeit? Dieser Mann hat unseren Verein so stark geprägt, wie kaum ein anderer in unserer über 110-jährigen Geschichte. Und doch ist es nun an der Zeit, Abschied zu nehmen. Aber keine Sorge, es ist ein Abschied mit einem kleinen Lächeln, zwar einigen Tränen, aber dennoch wird einem dabei warm ums Herz.
Andreas Heß, besser bekannt als „Satty“, prägte den SV Germania Hergisdorf über 30 Jahre. Selbst seine Fußballschuhe schnürte er zum Ende seiner Karriere nochmal für die Germania. Im Anschluss sollte er aber mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Verein einen so viel größeren Einfluss auf den geschichtlichen Verlauf des Hergisdorfer Sportvereins haben. Den Legendenstatus erarbeitete er sich redlich. So viele Projekte wurde durch seine Initiative umgesetzt, so viele Feste von ihm organisiert, so viele Kinderteams auch gegründet, so viele tolle Erinnerungen dank im geschaffen. Er war der Grundpfeiler unserer derzeitigen Vereinsphilosophie und prägte sowie inspirierte etliche Vereinsmitglieder:innen zum Ehrenamt. Ohne ihn würde es auch den derzeitigen Social-Media-Auftritt des Vereins nicht geben. Sein Vermächtnis strahlt noch über viele Jahrzehnte hinaus. Sein Abschied als Trainer der Germaninnen war bereits tränenreich und vollumfänglich gelungen.
Vor wenigen Monaten teilte er dem Vorstand mit, dass seine Zeit im Verein als Vorstandsmitglied endet. Er war nie ein Mann der großen Worte und scheute eher das Rampenlicht. Wie verabschiedet man also nun so eine Legende? Bereits 2020 erhielt er für seine grandiose Arbeit die FSA-Ehrennadel in Silber, gepaart mit einer unvergesslichen Zeremonie. Am vergangenen Donnerstagabend versammelten sich rund 60 Personen auf dem Kulch, um ihm eine gebührende Überraschung zu bereiten. Denn Überraschungen mag er ja so gerne…
Sein Sohn, Ronny, lockte ihn unter einem erdachten Vorwand auf das Sportgelände. Und dann ZACK! Flutlicht an! Musik ab! Alle Gratulant:innen schrien: „DANKE, SATTY!“ und klatschten ihm minutenlangen, tosenden Applaus.
Satty war buff. Nahezu regungslos. Mit so einer Überraschung hatte er an diesem kalten, leicht verregneten November-Tag nicht gerechnet. Zu Hause war doch eigentlich das Abendessen schon auf dem Herd. Die Rouladen waren fast verzehrfertig! Sein erster Kommentar: „Die sollen doch nicht auf dem Platz bei dem Wetter!“
Da wir diesem Lebenswerk sowieso mit einem Bericht nicht gerecht werden, beenden wir diesen Versuch der Würdigung so, wie wir ihn begannen:
DANKE, SATTY