Sportanlage

Der „Kulch“, mundartlich abgeleitet von „Kalkberg“ oder von „Kalch“ (=Kalk), war nicht die erste Spielstätte unserer Gründerväter 1912. Bis 1928 ging man dem Fußball noch auf einem provisorischen Sportplatz nach. Eine langfristige Lösung musste her. So wählte man den „Kulch“ als neues Zuhause des Hergisdorfer Sportvereins.

Die Arbeiten auf dem schwer erreichbaren Berg waren logischerweise nicht leicht. Auch die finanziellen Mittel waren rar gesät. So verbrachten die fleißigen Vereinsmitglieder etliche Jahre damit, eine ebene Fläche zu erschaffen, um dort bald dem geliebten Fußball nachzugehen. Die Einweihung der neuen Heimat fand dann, vermutlich, zum Sportfest Anfang Juli 1932 statt. Der „Mythos Kulch“ war geboren!

Ein kleines, aber bescheidenes Vereinsheim gesellte sich 1951 dazu. Knapp zehn Jahre später rückten von der damaligen A.-Bebel-Hütte (Kochhütte) bereitgestellte Planierraupen an, um die Fläche des Platzes zu verschieben bzw. zu verlängern. Mit dieser großen Maßnahme leisteten die Mitglieder insgesamt ca. 6.000 freiwillige, unentgeltliche Arbeitsstunden! Der Sportfreund Adolf Friedl, damaliger Sektionsleiter Fußball, wirkte hier groß mit.

Das alte Sporthaus genügte 1982 nicht mehr den gestiegenen Anforderungen des Vereins. Auch hier entstand durch viel Eigeninitiative, welche sich wie ein roter Faden durch die Vereinshistorie bis zum heutigen Tag zieht und keinesfalls selbstverständlich ist, ein neues Vereinshaus mit zwei Umkleidekabinen, einem Vereinsraum, einem Duschraum und einem Raum für den Schiedsrichter.

1994 musste der Sportplatz auf dem „Kulch“ rundum erneuert werden. Unter der Federführung des Vereinsvorstandes wurde dieses enorme Projekt durchgeführt. Die Neugestaltung wurde mit Fördermitteln und Mitteln aus dem Gemeindehaushalt realisiert. In Eigenregie wurden diverse Nacharbeiten, wie Rasensaat oder Ausbesserungen, dank engagierter Mitglieder finalisiert. Am 01.07.1995 fand dann die feierliche Einweihung des Platzes im Rahmen des Sportfestes im Beisein des damaligen Landrates, Herr Hans-Peter Sommer, statt.

Eine weitere Modernisierung des Vereinhauses war kurz nach der Jahrtausendwende nötig. Der neue Anbau wurde von den aktiven Spielern selbst finanziert und durchgeführt. Diese Maßnahme dauerte lediglich drei Monate! Nur die einzigartige Einsatzbereitschaft aller Sportfreunde machte es möglich. Eine ebenfalls selbst finanzierte Sauna ziert seit 2002 das Hergisdorfer Vereinshaus.

Auf den Fundamenten des alten Vereinshauses wurde 2003 eine Garage errichtet, um wichtige Utensilien dort zu verwahren. Auch hierbei waren wieder die Mitglieder gefragt, die ihren Verein selbstverständlich ohne Zögern auch bei diesem Projekt unterstützten.

Eine weitere große Baumaßnahme war die Errichtung der eigenen Kegelbahn für die Abteilung „Kegeln“. Ab 2005 bot der Verein seinen Sportlerinnen und Sportlern somit die optimalen Trainingsbedingungen. 2011 wurde zudem ein Kegelautomat installiert.

Eigeninitiative und Kreativität stehen bei den Projekten des SV Germania Hergisdorf stets im Vordergrund. So wurde im Jahre 2006 auf eine 1-Euro-Klause durch die ABM-Kräfte errichtet und bis heute Bestand hat sowie 2007 der gesamte Außenputz durch Sportfreunde des Vereins erneuert.

2008 entstand die Abteilung „Bogensport“. Um den Bogenschützinnen und -schützen ideale Bedingungen zu bieten, wurde 2010 die bis heute tolle Anlage errichtet. Daneben wurde ein „Bolzplatz“ für die Fußballerinnen und Fußballer aufgestellt. Die Mittel waren begrenzt, aber der Einsatz der Mitglieder wie immer grenzenlos. Weitere Arbeiten rund um den Schießplatz, wie die Errichtung einer massiven Holzwand oder das Pflastern einer 120m“-Fläche sollten auch unter ehrenamtlichen Einsatz geschehen.

Da der Verein, vor allem durch die Gründung der erfolgreichen Jugendabteilung im Fußball, stets wachsende Zahlen verbuchte, wurde der Platz im Jahre 2015 knapp. Aus diesem Grund organisierte der Verein einen Container, um als zusätzliche Kabine und einen Ort für essenzielle Gerätschaften zu dienen. Später wurde dieser in die Vereinsfarben eingehüllt. Gegenüber findet ein weiterer Container, welcher als Kabine genutzt wird, seit einigen Jahren seinen Platz.

Eines der größten und teuersten Projekte der Vereinsgeschichte fand 2017 statt. Unsere alte Holzheizung entsprach nicht mehr dem Geist der Zeit. Seither greift die Germania auf eine durch Pellets betriebene Heizanlage zurück. Das enorme und kostenintensive Unterfangen wurde zum Großteil von treuen Vereinsmitgliedern finanziert. Heute erfreuen wir uns an einer modernen Heizanlage, die nach den neusten Standards betrieben wird. Über neun Monate im Jahr beziehen wir unsere Energie zudem durch die Sonne. Das 12.000€-Projekt „Heizung“ sollte sich also nachhaltig ausgezahlt haben. Mit der Gemeinde Hergisdorf wurde hier, wie immer, Hand in Hand gearbeitet.

Dieses riesige Projekt sollte aber nur der Anfang sein. Der Verein ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Und so auch die Ansprüche. Ein „grüner Rasen“ ist für jede Fußballerin und jeden Fußballer ein Traum. Auf dem Kulch ist dieser seit 2020 Realität! Mithilfe von enormer finanzieller Hilfe der Mitglieder und einiger Sponsoren war es im Frühjahr 2020 möglich, einen Brunnen zu errichten. Und das ganz ohne Fördermittel! Der Brunnen, welcher über 15.000€ kostete, sorgt seither dafür, dass der Sportplatz ganzjährig grün ist und stellt somit viele andere Spielstätten in den Schatten. Der Brunnen versorgt nun den Hauptplatz sowie den kurze Zeit später errichteten Trainingsplatz.

Die letzten Jahre waren sehr turbulent im Verein. Eine Baumaßnahme folgte auf die nächste. Ein Großprojekt, das Größte der Vereinsgeschichte, folgte 2021. Eine automatisierte Bewässerungsanlage und eine Flutlichtanlage zieren seither unsere Sportstätte. Dieses Unterfangen verursachte Kosten über 76.000€. Ohne eine Förderung wäre dies nicht realisierbar gewesen. Dank den Fördermitteln aus dem ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) konnte dieses Mammutprojekt realisiert werden. Nahezu täglich kann man nun diese beiden Anlagen bestaunen.

Auf dem Kulch herrscht nie Stillstand. Auch der alte Bolzplatz hatte 2022 ausgedient und wurde von einem modernen Kunstrasenplatz ersetzt. Ebenfalls gab es wieder eine Förderung aus dem ELER. Die Kosten betrugen insgesamt 41.000€. Wie bereits beim Bau der Bewässerungsanlage und der Flutlichtanlage mussten 10% der Summe vom Verein selbst getragen werden. Unsere Kids erfreuen sich also derzeit über absolut ideale Ausbildungsbedingungen.

2023 wurde dann ein neuer Ballfangzaun hinter dem „Heim-Tor“ errichtet, welche kurze Zeit früher ebenfalls erneuert und durch Kunststofftore ersetzt wurden.

Weitere Ideen kursieren natürlich ständig und werden vermutlich auch in nächster Zeit umgesetzt. Wenn man sich nun die etlichen Baumaßnahmen anschaut, muss man eines feststellen: ohne die Hilfe der Vereinsmitglieder und Freunde der Germania wäre all das nicht möglich gewesen. Ein großer Dank gebührt ihnen! Genau dieser Zusammenhalt zeichnet unseren Verein aus. Und genau dieses familiäre Umfeld gilt es über Generationen weiterzugeben.