Historie

Das Gründungsdatum unseres Sportvereins reicht bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. 1912 wurde unter dem Namen „BSC (Ballsportclub) Hergisdorf“ der Grundstein für den heutigen „SV Germania Hergisdorf“ in der damaligen Gaststätte „Zum Adler“ gelegt. In der stark vom Bergbau geprägten Region suchten die Menschen einen Ausglich zum harten Alltag unter Tagen. Das Bild zeigt eine der ersten Aufnahmen unseres Vereins.

Im Laufe der Jahre wechselte der Vereinsname mehrfach. Erst 1992 wurde der uns heute bekannte „SV Germania Hergisdorf“ geboren. Hans-Günter Gelbke war der damals erste Vereinsvorsitzende der Germania.

Die sportlichen Aktivitäten wurden anfangs allerdings noch nicht auf dem berühmten „Kulch“ durchgeführt. Mit der Planung und dem Bau der jetzigen Sportstätte begann man erst 1927. Zuvor mussten die Fußballer beispielsweise die Tore zu jedem Spiel zu ihrer ersten Sportanlage in der Nähe der Kochhütte durch das ganze Dorf tragen. Und nach dem Abpfiff logischerweise wieder zurück.

Jede Person, die bereits die Ehre hatte uns auf unserem „Kulch“ zu begrüßen, weiß, dass es ein steiler Weg bis zur heutigen Sportstätte ist. Aus diesem Grund gestalteten sich die Arbeiten auch damals schon sehr schwierig. Mit viel Einsatz der Mitglieder und wenig finanziellen Mitteln entstand dann aber unsere wunderschöne Sportanlage. Und Stück für Stück wird diese Sportstätte erweitert, modernisiert und veredelt. Über die genauen Maßnahmen erfahrt ihr unter dem Punkt SPORTANLAGE mehr.

Die offizielle Entstehung des „Mythos Kulch“ fand wohl nach fünfjähriger Bauzeit und zwischenzeitlicher Weltwirtschaftskrise 1929 im Rahmen des Sportfestes Anfang Juli 1932 statt. Das Bild zeigt die stolze erste Männermannschaft auf dem neuen Sportplatz:

Die weiteren baulichen Veränderungen auf dem „Kulch“ über die Errichtung einer Bogenschießanlage, den Bau eines Brunnens oder einer automatisierten Bewässerungsanlage findet ihr unter dem Punkt Sportanlage.

In der über 100-jährigen Geschichte unseres stark vom Fußball geprägten Vereins sind sportlich schöne und bedauerliche Zeiten zu vermerken. Aufstiege waren ein Grund zum Feiern, Abstiege wurden betrauert. Was aber feststeht: Gefeiert wurde eigentlich immer!

Die Hergisdorfer Männermannschaft, geprägt durch zwei Weltkriege und die daraus folgenden Nöte, spielte bis 1969 ununterbrochen mit zwei Teams in der ersten Kreisklasse. Auch die 1961 gegründete Altherrenmannschaft machte sich im Kreis einen großen Namen. In den 1970er Jahren begann dann aber eine stetige Berg- und Talfahrt. Man pendelte regelmäßig zwischen der ersten und zweiten Kreisklasse. Um den Mauerfall und die Jahrtausendwende machte der Verein erneut eine schwierige Zeit durch. Viele, junge Familie suchten Arbeit in der Ferne.

Umso erfreulicher war es, dass sich 2000 einige fußballbegeisterte Frauen auf dem Kulch fanden und eine Mannschaft bildeten, die bis heute Bestand hat und sich zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte entwickelte. Über 20 Jahre Frauenfußball in Hergisdorf! Seit der Saison 2019/20 spielen unsere „Germaninnen“, so werden die Fußballerinnen der Germania genannt, sogar erfolgreich in der Landesliga auf dem Großfeld.

Foto: Marcel Theumer

Bei den „Germanen“, den Hergisdorfer Männern, führte die Abwanderung vieler Fußballer 2007 zu einem Zusammenschluss mit dem ortsansässigen Nachbarn, dem SV Eintracht Kreisfeld. Die sportliche Perspektive stand hier eindeutig im Vordergrund. Und sportlich lief es für die neugegründete „SG Mansfelder Grund“ auch sehr gut. In der Saison 2010/11 steig man souverän in die Kreisliga auf. Bürokratische Hürden verhinderten dann den Aufstieg der Spielgemeinschaft (SG) in der Saison 2016/17 in die Kreisoberliga. Wie bereits beim ersten Zusammenschluss der beiden Vereine in den 1950er Jahren sollte auch diese Liaison nicht von Harmonie geprägt sein. Die „SG Mansfelder Grund“ wurde aufgelöst und der SV Eintracht Kreisfeld trat den Startplatz in der Kreisoberliga an. Der Fußball auf dem Kulch kam in der Folge fast zum Erliegen.

Knapp zwei Jahre später wurde der Fußball allerdings wiederbelebt. Viele neue Gesichter und einige „alte Herren“ schlossen sich zusammen, um der mittlerweile starken Jugend eine Zukunft im Erwachsenenbereich zu bieten. Zur Saison 2018/19 starteten die Germanen mit Hilfe des SV Wacker Helbra als „SG Hergisdorf/Helbra II“ in der zweiten Kreisklasse. Ganz nach dem Motto: „Hauptsache nicht blamieren!“. Zur Überraschung aller folgte dann die Sensation: 2. Rang im ersten Jahr! Da der Erstplatzierte nicht aufsteigen durfte, stellt man sich seit der Saison 2019/20 der Kreisliga. Zudem ist es sehr erfreulich, dass ab der Saison 2023/24 der „SV Germania Hergisdorf“ als alleinstehender Verein auftritt! Diese Tatsache hatte man jahrzehntelang nicht mehr bewundern können. Wir bedanken uns sehr bei unseren Helbraer Freunden für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit!

Das Prunkstück der Fußballabteilung des SV Germania Hergisdorf ist aber seit 2011 die „JSG Mansfelder Grund“, unsere Jugendspielgemeinschaft. Die Jugendarbeit im Verein kann man über die 100-jährige Geschichte als „sporadisch“ bezeichnen. Immer mal wieder hatte man talentierte Jahrgänge, die auch Erfolge einfahren konnten, aber Jugendarbeit zeichnet sich durch Beständigkeit aus. Und diese gibt es erst seit 2011. Wenn ihr mehr über unsere JSG Mansfelder Grund erfahren möchtet, dann kommt ihr hier zur Geschichte und den zahlreichen Erfolgen.

Foto: Marcel Theumer

Die Fußballabteilung stellt beim SV Germania Hergisdorf den größten Mitgliederanteil. Allerdings bietet der Verein selbstverständlich noch weitere Sportarten: Bogensport, Rehasport, Volleyball, Tischtennis und Kegeln. Die drei Letztgenannten können aber als Hobbyaktivität einiger weniger Mitglieder bezeichnet werden.

Über unsere zweitgrößte Abteilung, den Bogensport, welche seit 2008 besteht, könnt ihr hier mehr erfahren. Wenn vor einigen Jahren der Bogensport noch eine ausgesprochene Randsportart war, so erfreut sich das Bogenschießen immer größerer Beliebtheit bei Jung und Alt. Das alljährliche „Kulch-Turnier“ ist für viele Bogensportlerinnen und Bogensportlern aus der gesamten Republik ein Anlass, um uns zu besuchen. Auch bei Landesmeisterschaften oder sogar deutschen Meisterschaften ist unsere Germania dank der Bogensport-Abteilung durchaus erfolgreich vertreten.